Der Industriefilm ist dem Imagefilm sehr ähnlich. Der Industriefilm unterscheidet sich vom klassischen Industriefilm durch die grundsätzlich anderen Kommunikationsbedürfnisse der Zielgruppen in der B-to-B-Kommunikation. Hier geht es vor allem darum mit Fakten, Argumenten und USP`s zu überzeugen. Während bei Werbespots und umfassenden Industriefilmen mehr die Markenprägung, die Vermittlung eines Lebensgefühls und die Betonung auf den Emotionen liegt, stehen beim Industriefilm eher konkrete Fakten im Vordergrund: welche Prozesse werden beherrscht, welche Fertigungsverfahren stehen zur Verfügung, welche Produkte werden hergestellt, welche Produktionsanlagen können bedient werden und welche Dienstleistungen und Services können angeboten werden. Das bedeutet keines Falls, dass diese Art von Industriefilm nicht emotional, mitreißend oder außergewöhnlich sein kann. Das Gegenteil ist der Fall: die vielfältigen Gegenstände, Geräusche, Arbeitsabläufe, geometrischen Formen und Produkte sind für uns Filmemacher eine großartige Spielwiese. Es ist so für uns viel leichter eine interessante Bilderwelt zu zeigen, als bei reinen Dienstleistungsanbietern oder Filmen im reinen Managementumfeld.
Der Begriff „Industriefilm“ ist wie so oft in der Bewegtbilddefinition keine besonders trennscharfe Abgrenzung zu anderen Filmtypen. Wir definieren hiermit vor allem die Auseinandersetzung mit dem produzierenden Gewerbe bei dem reale Produkte von realen Maschinen hergestellt werden. Im Vergleich zu einem Werbespot ist ein Industriefilm meist deutlich länger.
Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Begriff „Imagefilm“ übergreifend für eine Reihe von verschiedenen Filmen aus dem Werbebereich gebraucht: für den Werbespot, den Informationsfilm, die Kurzdoku, das Firmenportrait, den Eventfilm, Industriefilm und viele mehr.
Will man ihn aber deutlich als ein eigenes Genre abgrenzen, ist ein Imagefilm ein Film, der vorrangig das Image einer Firma oder Marke vermitteln soll. Es geht in ihm nicht um ein konkretes Produkt, Event oder Angebot und es geht auch nicht um genaue Zahlen, Informationen oder Fakten. Stattdessen geht es um „das große Ganze“, eine klare Aussage, die „Ausstrahlung“, die "Werte", das "Versprechen einer Marke" – eben das Image..
Ein Werbespot unterscheidet sich von diesen anderen Präsentationsformen vor allem durch seine kurze Lauflänge und der damit verbundenen Konzentration aufs Wesentliche. Werbespots sind spritziger und zugespitzter als Imagefilme, keine überflüssigen Informationen und Nebenhandlungen lenken von der Kernbotschaft ab.
Das liegt auch daran, dass für die Präsentation nur sehr begrenzt Zeit (z.B. 30 Sekunden im TV) zur Verfügung steht. Die Spots müssen in dieser kurzen Spanne eine einprägsame, witzige und/oder beeindruckende Geschichte erzählen, die im Gedächtnis des Zuschauers hängen bleibt. Sie sollen neugierig auf ein Thema machen, ohne es tiefgründig zu beleuchten. Am Ende eines Werbespots steht dann oftmals ein konkreter "Call to action", also eine Handlungsaufforderung, wie der Kauf eines Produkts oder der Besuch einer Website.
Da es heute beispielsweise auch möglich ist, Werbespot vor Online-Videos zu schalten, ist die kurze Laufzeit eigentlich kein Preisfaktor und damit auch keine Verpflichtung mehr. Das sie trotzdem immer noch einen guten Spot ausmacht, liegt daran, dass die Kunst eines Werbespots darin besteht, schnellstmöglich seine Botschaft zu vermitteln – bevor er die Aufmerksamkeit des Zuschauers verliert.